Christkönig, das ist irgendwie ein ambivalentes Fest, denn Könige sind Machthaber und Macht verbinden wir nicht erst heute mit der Gefahr von Machtmissbrauch.
Macht ist verführerisch. Im doppelten Sinn: Sie ist attraktiv, denn mit Macht bekomme ich eben das perfekte Gegenmittel zur alltäglich erlebten Ohnmacht, seien es die vielen kleinen Einschränkungen oder soziale Gängelungen und Ausgrenzungen. Noch stärker wird der Wunsch nach Macht, wo es um systematische Unterdrückung und Ausbeutung geht. Macht heißt, machen dürfen und können. Macht heißt, nicht länger zu müssen.
Macht ist aber auch insofern verführerisch, dass sie fast immer die Sinne vernebelt. Die großen Erzählungen wie „Der Herr der Ringe“ oder auch „Star Wars“ verdeutlichen die Ambivalenz der Macht ganz plastisch: Wer sich der Macht verspricht, versklavt sich eben auch der Macht.